Warum ich Marker-Signale verwenden sollte


Markersignale geben den Hund die Information, dass was du gerade machst ist richtig oder was du gerade wahrnimmst ist gut.  Das Markersignal ist auch ein Verhaltensunterbrecher und ein Stimmungsaufheller. Dopamin wird im Hund freigesetzt, es ist das Selbstbelohnungs-System der Säugetiere. Das Markersignal gibt eine klare Kommunikation vor, es ist vorhersehr bar für den Hund und zuverlässig. Der Marker ist eine Zeitliche Brücke für die Belohnung.

 

Nie vergessen – Das Markersignal ist ein Versprechen auf eine Belohnung.

 

 

 

Marker können sein:

 

  • Clicker
  • Wort
  • Geräusch
  • Lichtzeichen
  • Handzeichen

 

Man sollte sich bewusst sein, der Hund muss den Marker gut sehen oder hören können.

 

 

 

Ein Sichtzeichen auf Entfernung, wenn der Hund in den Wald starrt kommt nicht wirklich beim Hund an.

 

Ich selbst benutze einen Clicker oder ein Markerwort.

 

Richtig belohnen, aber wie?

 

 

 

Es kommt auf das richtige Timing an damit der Hund das richtige Verknüpfen kann. Am optimalsten sollte die Belohnung innerhalb von 0,5 – 1 Sekunde erfolgen.

 

Da wir gar nicht so schnell reagieren können, ist der Marker das beste Mittel. Denn er gibt uns ein wenig Zeit bis zur eigentlichen Belohnung.

 

Beispiel am Sitz: Wir geben unseren Hund das Signal Sitz, in dem Moment wo unser Hund sein Hinterteil am Boden hat setzen wir den Marker. Nun haben wir die Zeit in die Tasche zu greifen, dass Leckerli rausholen und unseren Hund zu geben.

 

Nach dem Marker ist unser Hund ja schon freudig eingestellt, denn er hat ja gelernt, auf dem Marker folgt eine Belohnung.

 

 

 

Emotionen spielen immer eine wichtige Rolle im Training.

 

 

 

Im Gehirn werden Erfahrungen die mit Emotionen verknüpft sind besser gespeichert. An den 11. September kann sich bestimmt jeder noch daran erinnern.

 

Durch den Marker lernen wir auch unseren Hund besser zu beobachten, dies braucht zwar etwas Übung aber mit der Zeit werden wir immer besser.

 

 

 

Natürlich muss es nicht immer ein Leckerli sein, wir haben verschiedene Möglichkeiten unseren Hund zu belohnen. (Ein gemeinsames Spiel, Lobende Worte, oder das was der Hund gerade für toll empfindet)

 

Überlegt und schreibt einfach mal 20 Belohnungsmöglichkeiten auf die aus Sicht des Hundes die besten Belohnungen sind. Nun Sortiert ihr mal die Belohnungen nach der Motivation des Hundes in der jeweiligen Situation.

 

Beispiel:

  • Dein Hund möchte auf der Hundewiese zu einem anderen Hund. Rufe vorher ein Signal ab zB ein Sitz, markiere dieses und als Belohnung darf er zum anderen Hund spielen.

 

  •  Zuhause an der Wohnungstür, dein Hund möchte gern den Besuch begrüßen. Rufe vorher ein Verhalten ab, markiere dieses und als Belohnung darf er den Besuch begrüßen.

 

  • Wenn Ihr an einem See vorbeikommt und euer Hund rennt dort immer gleich rein weil er gern im Wasser ist. Dann rufe vorher ein anderes Verhalten ab, markiere dieses und als Belohnung dar euer Hund ins Wasser.

 

Das was euer Hund in diesem Moment gern machen möchte ist dann eine ideale Belohnung. Es gibt so viele Situationen im Alltag die für deinen Hund Selbstbelohnend sind, nutze diese.

 

 

 

 

 

Vorteile von Markersignale

 

  •  Wir haben mehr Zeit den Hund zu belohnen
  •   Hunde fangen an mit zu denken
  • Klare Kommunikation
  • Euer Hund wird kreativer
  • Sicherheit wird vermittelt
  •   Motivation des Hundes steigt
  •   Dopamin wird ausgeschüttet (Gefühl für Wohlbefinden)
  • Emotionen (Freude, Glücklich)

 

Nachteile von Markersignale

 

  • Man kann eigentlich nichts falsch machen. Das was man vermeiden sollte, dass der Hund nach dem Marker keine Belohnung bekommt. Mindestens ein Lob sollte folgen.

  

Auch wenn man mal ausversehen den Marker benutzt, ist das kein Weltuntergang dann seht die Belohnung als Geschenk von euch an. Es wäre schlimmer wenn er nichts bekommt.

 

 

Aufbau vom Marker

 

 

Wir müssen den Marker erst Aufbauen, bevor wir Ihn als Verstärker benutzen können. Der Hund muss erst verstehen was der Marker bedeutet.

 

Holen Sie sich zuerst die Aufmerksamkeit Ihres Hundes.

 

Dann können wir anfangen:

 

  •  Marker setzten -- Belohnung -- Pause -- Marker -- Belohnung -- Pause -- Marker -- Belohnung -- usw.
  •  Wiederholen Sie dies mehrmals
  • Benutzen Sie nicht immer die gleiche Belohnung, bringen Sie Abwechslung rein

 

Abwechslung bedeutet für den Hund, er weiß nicht was als Belohnung kommt und ist motivierter als wenn immer der gleiche Keks kommt.

 

 

 

Es gibt viele Arten von Belohnungen zB:

 

  •  Futter, Leckerli, Wurst, Pastete, Käse….
  • Spiel, rennspiele, zerrspiele, Ball….
  • Schaut was euer Hund gern macht, ihr habt ja eure Top 20 Liste der Belohnungen

 

 

Achtet darauf das ihr beim Markern nicht schon mit der Hand im Futterbeutel seid, dies kann für den Hund auch schon ein Signal sein.

 

 

Seid euch bewusst der Marker kündigt immer zuverlässig eine Belohnung an und ersetzt diese nicht.

 
 

Stellt euch vor wie enttäuscht euer Kind wäre, wenn ihr sagt, trag bitte den Müll raus, danach bekommst du ein Eis. Euer Kind kommt freudig zurück und bekommt nun doch kein Eis.

 

Euer Kind ist enttäuscht, frustriert und das Erregungsniveau steigt.

 

Zusammengefasst:

 

  • Markersignale sing sehr effektiv im Alltagstraining
  • Nach dem Marker erfolgt immer eine Belohnung
  • Bei versehentlichen Markern muss die Belohnung trotzdem folgen, seht dies dann als Geschenk an den Hund an
  •  Der Marker ist kein Rückrufsignal und auch kein Aufmerksamkeitssignal
  •  Im Trainingsverlauf kann die Markerrate gesenkt werden oder die Wertigkeit der Belohnung
  •  Der Marker gibt ihnen mehr Zeit die Belohnung darzureichen